Margrit Schönberger: Mein Chef ist ein Arschloch, Ihrer auch?

Ich muss gestehen, der Titel hat das erreicht, was er wohl beabsichtigte: Ich habe mich für dieses Buch interessiert. Es ist kein sehr tiefgehendes Buch, dessen Aussagen einer Theorie folgen. Diese Erwartung sollte man nicht haben, aber es lohnt sich dennoch.

Die Autorin ist Journalisten und berichtet einfach was so im Arbeitsalltag passiert und genau das finde ich spannend. Zitate sprechen auch hier für sich:

Zitate: „Dann nickt man morgens den Kollegen zu, mit dem wissenden Blick, der sagt: Auch schon das Gehirn an der Garderobe abgegeben? Und abends begeben sich alle in die Tiefgarage, um die Fluchtautos zu besteigen.“

„Kommunikation ist in Wahrheit ein Kontrollinstrument. Aber ein nach beiden Seiten offenes. Wer miteinander redet, sich gegenübersteht oder -sitzt und sich dabei ja auch zwangsläufig beobachtet, erfährt vom anderen viel mehr als reine Sachinformationen.“

Also mal lesen, ist auch nicht besonders dick.

Jacques Monod: Zufall und Notwendigkeit

Eines der wichtigsten Bücher des letzten Jahrhunderts.

Die Frage: was ist vererbt, was ist Kultur – also gelernt – steht im Mittelpunkt. Die Aussagen mögen teilweise provozieren, spannend ist das Buch in jedem Fall.

Was können wir als Menschen denn verändern und zwar nachhaltig und womit müssen oder dürfen wir eigentlich arbeiten?

Sunzi: Die Kunst des Krieges

Ein Buch das über 2.500 Jahre alt ist und das über die alte chinesische Kultur und das Thema „Führung“ so viel aussagt, wie kaum ein anderes. Sunzi war ein General der chinesischen Armee. Über die Qualität dieses Buches lasse ich am besten das Buch selber sprechen. Deshalb nun einfach einige Zitate:

„Die Führung einer großen Streitmacht ist im Prinzip das gleiche wie die Führung einiger weniger Männer: Es kommt nur darauf an, ihre Zahl aufzuteilen.“

„Der fähige Anführer setzt den weisen Mann, den tapferen Mann, den habgierigen Mann und den dummen Mann ein. Denn der weise Mann freut sich daran, Verdienste zu erwerben, der tapfere Mann will seinen Mut im Kampf beweisen, der habgierige Mann sucht seinen Vorteil, und der dumme Mann hat keine Furcht vor dem Tod.“

„Der kluge Kämpfer zieht individuelle Talente in Rechnung und benutzt jeden Mann seinen Fähigkeiten entsprechend. Er verlangt vom Unfähigen keine Perfektion.“

„Deshalb müssen Soldaten vor allem menschlich behandelt, doch mit eiserner Disziplin unter Kontrolle gehalten werden.“

Mehr muss man zu diesem Buch nicht sagen – einfach mal lesen.

Hannah Arendt: Macht und Gewalt

Das Buch von Hannah Arendt ist aus meiner Sicht für jedes Mitglied unserer Gesellschaft interessant, aber insbesondere für eine Führungskraft, einen Berater oder HR Analysten sehr wichtig. Das Thema der Macht und der Gewalt ist hier grundlegend. Dieses Buch hat mir aber auch deutlich gemacht, dass diese Begriffe alles andere als definiert sind. Ein Buch, das ich sehr empfehlen kann.