Konrad Lorenz: Das sogennante Böse – Zur Naturgeschichte der Aggression

Ein unglaubliches Buch zum Thema Aggression und ihrem positiven Nutzen. Dieser Mann hat für mich die Welt bewegt. Aus seiner Quelle über das Verhalten von Herdentieren, kann man aus meiner Sicht sehr viel für das Verständnis der Menschen und deren Führung lernen.

Zitat: „Spotten wir also nicht über das Gewohnheitstier im Menschen, das seine Gepflogenheiten zum Ritus erhoben hat und mit einem Starrsinn daran festhält, der einer besseren Sache wert zu sein scheint: es gibt nur wenige bessere Sachen! Wenn das Gewohnte sich nicht in der geschilderten Weise verfestigen und verselbständigen würde, wenn es sich nicht zum geheiligten Selbstzweck erhöbe, gäbe es keine glaubhafte Mitteilung, keine vertrauenswürdige Verständigung, keine Treue und kein Gesetz. Schwüre binden nicht, und Verträge gelten nicht, wenn die vertragsschließenden Partner nicht eine Grundlage unverbrüchlicher, zu Riten gewordener Gepflogenheiten gemeinsam haben, bei deren Durchbrechung sie von einer magischen Vernichtungsangst befallen werden.“

Tom Robbins: Buntspecht

Ok, schon alt, aber wer mal wieder frei drehen möchte, sollte dieses Buch immer mal wieder lesen.

Der Untertitel „So was wie eine Liebesgeschichte“ verspricht nichts und alles. Wer seine Gedanken mal wieder von Logik und Vernunft befreien möchte, wer seine Grenzen im Denken mal wieder beseitigen möchte, braucht keine Drogen, er braucht dieses Buch. Man sollte dieses Buch einfach nur genießen, der Outlaw-Akademie freien Lauf lassen, denn danach ist wieder jeder Gedanke denkenswert und möglich.

Denn wie sagte schon Hoffmann von Fallersleben: Die Gedanken sind frei“ – aber man muss es schon tun und dabei hilft dieses Buch ungeheuer!

Norbert Bischof: Das Rätsel Ödipus

Dieses Buch hat nur einen Nachteil: 624 anspruchsvolle Seiten. Norbert Bischof ist Professor und macht dem Titel alle Ehre. Dieses Buch gehört in einigen Listen zu den wichtigsten Büchern des letzten Jahrhunderts und ist mein absoluter Favorit.

Der Autor ist Schüler von Konrad Lorenz, also Biologe, war Professor in der Schweiz mit dem Lehrauftrag Psychologie und Kybernetik.

In diesem Buch geht es darum, ob die Inzestblockade geerbt oder gelernt ist. Dieses Buch ist unglaublich gut aufgebaut, geschrieben auf teilweise amüsante Weise und führt auf allen möglich Pfaden zum Ende.

Für mich ist dieses Buch wichtig, wenn ich mich mit dem Thema und den Möglichkeiten im Segment Bildung und Verhaltensänderung beschäftige. Ich finde es einfach großartig – wenn einen das Thema Genotypus und Phänotypus überhaupt beschäftigt.

Literatur zu „Das Zeitverständnis in der Kommunikation im Unternehmen“

Arendt, Hannah: Macht und Gewalt, Neuaufl., Frankfurt am Main Wien Zürich 2005

Bischof, Norbert: Das Rätsel Ödipus, 5. Aufl., München 2001

Bischof, Norbert: Psychologie: Ein Grundkurs für Anspruchsvolle, Stuttgart 2009

Breithaupt, Fritz: Kulturen der Empathie, Frankfurt a. M. 2009

Burkert, Walter: Mythen um Oedipus: Familienkatastrophe und Orakelsinn, in: Zimmermann, Bernhard (Hrsg.): Mythische Wiederkehr, Freiburg i. Br. Berlin Wien 2009

Eckert, Hartwig: Sprechen Sie noch oder werden Sie schon verstanden? München Basel 2010

Eckert, Hartwig: Wirtschaftsrhetorik, München Basel 2012

Götz, Engelbert: Innovationen brauchen Anführer, 2. Aufl. Stuttgart 2007

Götz, Engelbert: Der Faktor Zeit in der Kommunikation von Führungskräften oder: Warum im Unternehmen nicht immer alle in der gleichen Zeit leben. In: Eckert, H.: Wirtschaftsrhetorik. München 2012

Götz, Engelbert: FührungsIntelligenz, Saarbrücken 2013

Husserl, Edmund: Texte zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins (1893 – 1917) Hrsg.: Beret, R., Hamburg (1985)

Hüther, Gerald: Die Macht der inneren Bilder, Göttingen 2006

Kostka, Claudia / Mönch, Anette: Change Management, München Wien 2002

Kübler-Ross, E.: Interviews mit Sterbenden, Stuttgart 1971

Kupke, Christian: Der Begriff Zeit in der Psychopathologie, Berlin (2009)

Lorenz, Konrad: Das sogenannte Böse, 11. Aufl., München 1984

Myers, David G.: Psychologie, Heidelberg 2005

Schönberger, Margit: Mein Chef ist ein Arschloch, Ihrer auch? München 2004

Sciacchitano, Antonello: Unendliche Subversion, Wien 2009

Simon, Fritz B.: Gemeinsam sind wir blöd!? Heidelberg 2004

Simon Singh: Homers letzter Satz

Als ich das Buch sah, dachte ich sofort an „Fermats letzter Satz“ von Simon Singh, ein ziemlich geniales Buch über die Lösung eines der letzten Geheimnisse der Mathematik – und dann sehe ich, der Autor ist wieder Simon Singh. Dieser Autor macht Mathematik spannend – aber Simon Singh und die Simpsons??? Naja, und dann habe ich angefangen zu lesen und das Buch ist einfach nur herrlich!

Wer weiß schon, warum 1.729 und 87.539.319 etwas wichtiges gemeinsam haben und überhaupt: Was ganz was besonderes sind? Oder wer vermutet schon, dass es narzistische, wilde narzistische oder gar Vampir-Zahlen gibt? Ist etwa schon mal jemandem aufgefallen, dass es eine Figur bei den Simpsons gibt, die 10 Finger hat und warum das so ist? Wer hätte vermutet, dass das „Verbrannte-Pfannkuchen-Problem“ ein mathematisches Problem darstellt – und dass das alles bei den Simpsons vorkommt.

In dem Buch lernt man, dass das Autoren-Team der Simpsons aus hervorragenden Mathematikern, Informatikern und Physikern besteht, die jede Menge Mathematik in den „Simpsons“ und „Futurama“ untergebracht haben.

Also zusammengefasst, ein Buch, das gelesen werden sollte – nicht nur wenn man Mathe oder die Simpsons spannend findet.

Timothy Pytell: Viktor Frankl – Das Ende eines Mythos

Der Autor des Buches ist ein Wissenschafts-Historiker, der sich mit der Person Viktor Frankl auseinander setzt. Ich habe aus diesem Buch gelernt, auch mal ein Tabu-Thema – „Überleben im KZ“  – nicht als übermenschliches Hindernis nicht selbst zu denken zu akzeptieren, sondern immer zu hinterfragen.

Der Autor stellt die Wissenschafts-Person Frankl auf den Prüfstand und nicht das furchtbare Schicksal des Juden Frankl in den Mittelpunkt. Eine wissenschaftliche Leistung auch in einem solchen Ausnahmezustand solide zu bewerten, erfordert einen enormen Abstand – und eben auch Mut.

So wie Pytell sich von der Katastrophe löst, um ein klareres Bild über die Quellen der Theorie von Frankl zu finden, wünschte auch ich mir oft einen Weg zur Klarheit des wirklich wesentlichen in der Sache.

Manchmal ist eine nüchterne Sicht sinnvoll, manchmal ist es ein großer Irrtum. Aus der Betrachtung der wissenschaftlicher Anreiztheorie ist es sicherlich klar, dass man tausenden Menschen im Mittelmeer nicht helfen darf, ethisch ist es nicht begründbar – eher furchtbar!

Wir müssen uns wohl immer die Frage stellen: Geht es um die Bewertung einer Theorie – da haben Emotionen wenig zu suchen – oder geht es um das Menschliche – da haben materielle Fakten zurückzustehen?

Ein Buch wie dieses sollte man mal gelesen haben – einfach nur weil es ja noch so viel zu leben gibt.

Benny Barbasch: Der Mann, dem ein Olivenbäumchen aus dem Ohr wuchs

Der Titel verspricht nichts im Vergleich zu dem was in diesem Buch steht  …. Eine herrliche Satire, die in Israel spielt, die aber auch sehr gut in jedes andere Land passt, in dem Menschen Angst vor „dem Unbekannten“ entwickeln – und wo Männern auch mal Olivenbäumchen aus dem Ohr wachsen könnten.

Das was die Phantasie in Menschen über die Eigenheiten anderer Menschen, die sie nun wirklich nicht kennen – aber über die sie schon sehr viel gehört und gelesen haben – für Blüten treiben kann, wird hier auf die Spitze des Olivenbäumchens gebracht…

Hier kann man – nach einem kleinen Gedankenexperiment – Tränen über die angstbesetzten Nachläufer der Rechtsnationalen von Pegida lachen.

Ich habe dieses Büchlein in einem Zug gelesen und es ging mir danach sehr viel besser – die reinste Kur!

John Maynard Keynes: Krieg und Frieden

Ein begeisterndes Werk, dass ich insbesondere vor der momentanen Entwicklung in Griechenland sehr gerne empfehle. Keynes hat dieses Buch 1920 geschrieben und es ist heute so aktuell wie gestern. Der große Volkswirt hat ein Buch geschrieben, dass sehr viele Themen behandelt, obwohl er „nur“ über den Friedensvertrag von Versaille schreibt. Wer politisch interessiert ist, wer sich für Soziologie und natürlich für Wirtschaft interessiert findet hier ein Werk, das weit über diese Themen hinausgeht.

Für Volkswirte sollte dies ein Standardwerk sein, da hier auf Basis nackter Zahlen und einfacher Überlegungen, die Unmöglichkeit einer positiven wirtschaftlichen Lösung des damals politisch-revanchistischen gewählten Wegs aufgezeigt wird. Wer ein Interesse an Geschichte hat, muss dieses Buch lesen. Die oder der, die sich mit Psychologie von Menschen, Gruppen und Völkern beschäftigen, finden hier eine Pflichtlektüre. Der Freund oder die Freundin von spannenden Geschichten mit historischem Hintergrund finden hier ein Buch, dass er oder sie nicht so schnell vergessen wird.

Keynes hat ein Buch geschrieben, in dem er die Folgen von Rachegefühlen und der Sinnlosigkeit von Vergeltung deutlich macht, die nur zu einer Selbstzerstörung der Sieger führen, bei den Folgen für die Verlierer kann man in diesem Fall von prophetischen Fähigkeiten sprechen. …. und das interessante dabei ist, das die Geschichte ja nicht zu Ende ist und dass das was passiert ist immer noch einen aktuellen Bezug hat – wie wir es gerade in Griechenland erleben, wo ein Volk eine Partei wählt, die nicht den Vorstellungen der anderen Regierungen entspricht.

Aus dem was 1919 in Frankreich beschlossen wurde, hat die Welt 1945 gelernt, aber man muss den Eindruck gewinnen, die Welt hat sie im Zuge der wirtschaftlichen Krisen in Südeuropa schon wieder vergessen. Aber man muss nicht einmal soweit gehen, wenn man die Diskussion in dem deutschen föderalen System verfolgt und die Argumente der wirtschaftlich stärkeren Länder verfolgt. Niemand scheint sich für die Zukunft zu interessieren, das Einzige was den Einzelnen noch treffen wird. Geschaut wird nur auf die Leistungen der Vergangenheit und die Schuldfrage einer vermeintlich schlechten Politik einzelner Länder diskutiert.

Eine positive Veränderung ist als Ziel nicht erkennbar, ausschließlich die Forderung nach Würdigung der Leistungen der letzten 40 Jahre wird von Völkern verlangt …. Die Frage was müssen wir tun, was verändern, damit die nächsten 40 Jahre besser werden, interessiert nicht in dieser vermeintlich nach politischer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit fordernden Diskussion. Und das verrückte ist, genau an dieser Stelle hilft dieses fast hundert Jahre alte Buch!

PS: … und endlich ist klar, wo die Behavioral Finance Gurus ihre Quelle hatten … wenns nicht schon Konfuzius war.