3. Der Praxistest

Die Ergebnisse solcher Tests werfen immer wieder die Frage nach der Praxistauglichkeit auf. Eventuell anfallende Kosten und mögliche Probleme beim Umsetzen am Wertpapiermarkt könnten zu Einschränkungen oder auch zu ganz anderen, vielleicht doch die Effizienz der nicht so vollkommenen Märkte stützenden Ergebnissen, führen.


Abb. 7: Durchschnittliche p.a. Renditen der quantitativen Strategie, des Portfolios mit dem ausbalancierten durchschnittlichen Rentenanteils (REX 1 J.) und des Euro Stoxx 50 PI sowie des Euro Stoxx 50 PI.

Das Internet mit seinen Möglichkeiten des Socialtradings bietet aber nun einen Weg auch diese drohenden Makel zu überprüfen. Aufbauend auf den oben dargestellten Ergebnissen werden nun vier Strategien von „docgoetz“ auf www.wikifolio.de am Markt getestet:

Es hat sich gezeigt, dass nach wenigen Wochen des Ausprobierens, die Strategien umformuliert werden mussten. Hintergrund ist neben aufsichtsrechtlichen Vorgaben, gerade die bereits oben beschriebenen Kostenthemen. Eine tägliche Feinjustierung im Rahmen einer Variation zwischen 50 und 80 % ist beispielsweise aufgrund der Handelskosten und der Geld/Brief-Spreads nicht gewinnträchtig umsetzbar. Trotzdem sollen die Strategien weiterverfolgt werden und nur die Feinjustierung wird ausgeschlossen.

Als ebenso hinderlich erweist sich ein immer noch nicht ausreichender Markt von ETF-Anlagevehikeln am Kapitalmarkt. Neben teilweise ausgesprochen hohen Geld-Brief-Spreads fallen auch ausgeprägte Tracking-Error auf. Bei den Anlagemöglichkeiten am Zinsmarkt kann ebenfalls nicht von einem annähernd vollkommenen Markt ausgegangen werden. So sind beispielsweise ETF-Produkte im Bereich strukturierter Zinsprodukte Mangelware.


Abb. 8: Durchschnittliche Sharpe Ratios der drei Strategien (siehe Abb. 7)

In den kommenden Wochen werden die vier Portfolios vorgestellt, die die Praxistauglichkeit bei voller Kostenbelastung zeigen sollen.